„In Deutschland kann ich eine eigene Meinung haben und alle Fragen stellen, die ich habe. Das bedeutet für mich Freiheit.“
„Ich heiße Askalu und komme aus Eritrea. Ich bin 22 Jahre alt. Vor einem Jahr und sechs Monaten bin ich mit meinem Mann nach Deutschland gekommen. Das Leben in Deutschland gefällt mir sehr. Ich musste in Eritrea vier Jahre lang als Soldat arbeiten. In meinem Land leben Christen und Muslime in Frieden. Es gibt keine Probleme. Im Sudan und in Libyen gibt es viele Probleme. Ich bin Christin und trage ein Kreuz, deswegen habe ich dort große Probleme. Viele meiner Freunde sind ermordet worden. Ich bin aus Eritrea nach Äthiopien und in den Sudan 13 Tage zu Fuß gegangen. Und dann nach Libyen mit dem Auto gefahren. Auf der Überfahrt von Libyen hatten wir vier Tage lang nichts zu essen, nur zu trinken. Aber es war nicht schlimm, ich habe keinen Hunger gespürt, weil ich Europa vor Augen hatte. Jetzt bin ich in Berlin. Es gefällt mir sehr. Ich danke Gott.“
Askalu Asfaha stammt aus Mendefera, Eritrea, lebt seit 2015 in Berlin. 2017 begann sie, die Mittlere Reife nachzuholen, weil ihr Abschluss – zwölf Jahre Schule – nicht anerkannt wurde. (Im Gegensatz zum Abschluss ihres Mannes, obwohl beide dieselbe Schule besuchten.) Im Anschluss möchte Askalu eine Ausbildung zur Altenpflegerin machen.