Willy Brandt

Willy Brandt

Politiker (1913–1992)

Geboren wird er als Herbert Frahm. Den Decknamen Willy Brandt nimmt er erst im norwegischen Exil an, wo er sich ab März 1933 für die Untergrundarbeit der in Deutschland verbotenen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAPD) engagiert. Nach der deutschen Besetzung Norwegens flieht er nach Schweden und arbeitet auch weiterhin als Journalist für die skandinavische Arbeiterpresse.

Ab 1947 kehrt er dauerhaft nach Deutschland zurück, um – mittlerweile SPD-Mitglied – am Aufbau einer demokratischen Zukunft mitzuwirken. Der charismatische Redner wird zum Hoffnungsträger der deutschen Sozialdemokratie. Seine politischen Gegner hingegen versuchen immer wieder, ihm einen Vorwurf aus seiner Zeit im Exil zu machen: „Eines wird man Herrn Brandt doch fragen dürfen“, wettert CSU-Chef Franz Josef Strauß noch 1961: „Was haben Sie zwölf Jahre lang draußen gemacht? Wir wissen, was wir drinnen gemacht haben.“

1969 wird der „deutsche Kennedy“ Bundeskanzler. Sein Motto „Mehr Demokratie wagen“, seine Ostpolitik der Annäherung, sein Kniefall in Warschau und viele weitere Stationen seiner politischen Laufbahn prägen die Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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