Helene Weigel

Helene Weigel

Schauspielerin (1900–1971)

„Kleine Gestalt – große Kämpferin“, so beschreibt Bertolt Brecht seine (zweite) Ehefrau Helene Weigel. Die gebürtige Wienerin wird durch ihre Auftritte an der Berliner Volksbühne und am Deutschen Theater zu einer der gefragtesten Charakter-Schauspielerinnen der Weimarer Republik. Sie inspiriert Brecht, den sie 1923 kennenlernt, bei der Entwicklung des epischen Theaters und beeinflusst dessen Frauenrollen maßgeblich.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten beginnt für das Ehepaar eine Odyssee des Exils: über die Tschechoslowakei und Österreich nach Dänemark, Schweden, Finnland, Frankreich, in die Sowjetunion und anschließend in die USA. Die Exilzeit bedeutet für Helene Weigel Karriere-Stillstand. 1948 kehrt sie nach Deutschland zurück und knüpft in Ostberlin an frühere Erfolge an. Insbesondere ihre „Mutter Courage“ in Brechts Inszenierung am Deutschen Theater wird zur Legende des deutschen Nachkriegs-Theaters. Gemeinsam gründen Weigel und Brecht das „Berliner Ensemble“ und führen es zu Weltruhm. Er wird künstlerischer Leiter, sie Intendantin, doch sie steht auch weiterhin und bis ins hohe Alter selbst auf der Bühne. Nach Brechts Tod verwaltet und bewahrt sie dessen künstlerisches Erbe.

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