Architekt (1883–1969)
1919 gründet Walter Gropius in Weimar die Kunstschule „Bauhaus“. In allen Kunstsparten, vor allem aber in der Architektur, Malerei und Fotografie setzen Lehrer und Schüler*innen des Bauhauses neue Maßstäbe, die bis heute als der Inbegriff zeitlos moderner Ästhetik gelten. Gropius bringt am Bauhaus die brillantesten Kunstschaffenden seiner Zeit zusammen. Er selbst setzt sich mit dem neuen Schulgebäude in Dessau ein architektonisches Denkmal. Die avantgardistische Kunstschule, die auch stark von sozialen bzw. sozialistischen Gesellschaftsidealen geprägt ist, wird von den Nationalsozialisten von Anfang an angefeindet: Bereits 1933 muss das Bauhaus schließen. Walter Gropius kehrt deshalb 1934 von einem Auftrag in England nicht zurück und geht später in die USA, wo er seinen Erfolg als Architekt der Moderne fortsetzen kann. 1944 wird er Amerikaner, nach Deutschland kommt er vor allem, um in den 1950er und 1960er Jahren seine Bauprojekte für den sozialen Wohnungsbau in Berlin durchzuführen.